Im November 1960 wurde ich auf dem Land geboren, südlich von Würzburg, als Sohn eines Metzgergesellen und einer Friseurgesellin.
Ich erlernte den Beruf des Verlagskaufmanns, wollte dann aber doch etwas erleben und von der Welt sehen.
Nach der Lehre verdiente ich mein Geld in der Landwirtschaft, auf dem Bau, im Wald und am Fließband, als Bühnen- und Gerüstbauer, Texterfasser, Straßenmusiker und Schauspieler.
1982 schloss ich mich dem Mitarbeiter:innen-Kollektiv des Autonomen Kulturzentrum Würzburg (AKW) an; da blieb ich zehn Jahre lang.
Dazwischen, 1985/86, absolvierte ich meinen Zivildienst mit schwerst mehrfachbehinderten Erwachsenen in der Blindeninstitutstiftung Würzburg.
Seit 1993 arbeite ich als freier Journalist. Seit 2011 bin ich auch als Stadtführer in Würzburg unterwegs.
Mit zunehmendem Alter und nach dem Tod enger Freundinnen und Freunde beschäftige ich mich mit der Frage, wie ich als Atheist mit dem Tod umgehen kann. Ich sammelte Erfahrungen als Trauerredner.
2019 führte ich zum ersten Mal als Zeremonienmeister durch eine freie Trauung. Das war ein besonders großes Vergnügen.
Im Jahr 2009, als Reaktion auf den Suizid des Fußballers Robert Enke, offenbarte ich in der Main-Post meine Erkrankung an einer Depression. Die Geschichte stellte sich als meine bislang wichtigste heraus.
Die Krankheit schränkt mich ein, schärft aber meinen Sinn für die Kostbarkeit des Lebens, fürs Genießen und Feiern und verhilft mir zu Einsichten, die ich ohne sie wohl nicht gewonnen hätte.
Mehr über mich und meine Arbeit gibt es auf www.schreibdasauf.info.
Wolfgang Jung